Künstler der Vorstellungskraft

Wie wird die Bühne später aussehen? Wie sind die Sichtlinien? Wie kommt der Inhalt rüber? Wie ist die Atmosphäre? Fragen, Fragen und nochmals Fragen von verunsicherten Auftraggebern von Veranstaltungen, Konferenzen und Shows.
Auf dem Papier mag das alles picobello aussehen, aber es ist nicht lebendig. Das kommt erst, wenn die Visualisierer von Faber damit gespielt haben. Mit einem Mal ist da Tiefe, Bewegung, Farbe und die Zuschauer können die Bühne, die Bildschirme, den Sprecher aus der Nähe, aber auch aus der Ferne betrachten. Man sieht und fühlt das in Farbe gehüllte Ambiente.
„Es ist buchstäblich: Das, was man sieht, bekommt man auch“, übersetzt Rueben van der Peet das weithin bekannte Versprechen. Das ist die Essenz unserer Arbeit: dafür zu sorgen, dass das Bild in allen Facetten stimmt“, ergänzt Kollege Marco Blomsma. Beide gehören zum kreativen Herzen von Faber. Ein lebendiges, pulsierendes und vor allem funktionierendes Herz.


Mitwachsen in der Pionierphase
Schon witzig, zwei kreative Köpfe, die beide in ihren jungen Jahren nicht unbedingt davon geträumt haben, audiovisuelle Projekte aller Formen und Größen dreidimensional zu visualisieren. Rueben studierte Architektur und blieb nach seinem Praktikum bei RAI Amsterdam, um dort Grundrisse für Messen zu zeichnen. „Durch diesen Job habe ich 3D entdeckt und mich weiterentwickelt.“ Marco war Anwendungsentwickler, studierte dann Psychologie und kam schließlich über eine grafische Ausbildung zu einer AV-Produktionsfirma. „Ich habe dort alles gemacht, von den Veranstaltungen über die Kameraführung bis zum Schnitt. Live-Erfahrung habe ich als Bühnenarbeiter gesammelt.“ Bei seinem damaligen Arbeitgeber wurde jemand gesucht, der digitale Projekte visualisieren konnte. Marco meldete sich – der Rest ist Geschichte. „Wie bei Rueben war es auch bei mir so, dass ich vieles selbst herausfinden und entdecken musste. In dieser Hinsicht sind wir beide in der Pionierphase des 3D-Designs und seiner Anwendungen für die audiovisuelle und Event-Industrie mitgewachsen.“
Einmischung durch Erfahrung
Apropos Pionierzeit: Das waren die Jahre, in denen Computer noch Stunden für das Rendern von Animationen brauchten. Die Maschinen machten Überstunden, aber schon damals wollten die Designer immer mehr und alles schneller, als die Hard- und Software bewältigen konnte. „Die heutigen Computer, mit denen wir bei Faber arbeiten, rendern in Echtzeit. Das bedeutet, dass man sofort sehen kann, was man macht“, erklärt Marco. „Jeder Effekt, den man sich ausdenkt, kann sofort beurteilt werden. Ein bisschen mehr Licht hier, Rednerpult einen Meter zur Seite … man muss es nur machen und kann es dann gleich sehen.“ Aber es bleibt nicht nur bei dem schönen und überraschenden Bild, der visuellen Gestaltung, sondern auch bei der funktionalen Seite mischen sie mit: „Durch unsere Erfahrung wissen wir oft auch, was am Standort technisch möglich ist“, sagt Rueben. Manchmal werden in einem Design schwebende LED-Bildschirme oder gebogene LED-Wände entworfen, aber wir wissen, dass das dort nicht funktionieren kann. An dem einen Ort passt es aufgrund von Belastungseinschränkungen nicht, an einem anderen wird die Sicht darauf nie hundertprozentig sein, und deshalb ist es besser, darauf zu verzichten.“

Keine Übersetzung von Text
So gibt es in ihrer täglichen Arbeit immer wieder große und kleine Herausforderungen mit oft vielen Projekten auf einmal. „Ich bin jetzt zum Beispiel an der Weiterentwicklung unserer Website beteiligt“, sagt Rueben. „Die Einführungsseite muss animiert werden. Da stürze ich mich dann drauf, während ich gleichzeitig vielleicht noch auf andere Probleme stoßen kann, für die ich dann auch selbst Lösungen finden will.“ So ist kein Tag wie der andere, sind sich die beiden einig. „Unser Hauptgegner ist vielleicht immer noch die Zeit. Je mehr Zeit wir haben, desto besser und detaillierter können wir den gewünschten Effekt erreichen. Es soll so geradlinig, überzeugend und gleichzeitig so realistisch wie möglich sein. Es nützt dem Kunden nichts, wenn er vorher eine schicke Animation sieht, von der später in der Praxis vor Ort kaum mehr etwas zu erkennen ist.“ Das ist ohnehin keine Option. Denn was in 3D erarbeitet wird, steht natürlich auch in direktem Zusammenhang mit dem Budget, das für das Projekt ausgegeben werden soll. „Wir wollen mit unserer Visualisierung mehr erreichen, als nur ein Bild zu zeigen. Schließlich übersetzen wir nicht einfach einen Text, sondern leisten einen visuellen Beitrag zu den Zielen, die der Kunde mit seinem Projekt verfolgt. Bessere Kommunikation, Überzeugungskraft, Wirkung – das lässt sich viel besser im Voraus bestimmen.“
Kreative Ader
Es kann vor einem Bildschirm, auf dem die Animation, mit oder ohne Zwischenstopps und Screenshots, kritisch bewertet und geändert werden kann, stattfinden oder beim Kunden zuhause mit der mitgelieferten VR-Brille: „Er kann dann buchstäblich auf seiner bevorstehenden Veranstaltung herumlaufen, Eindrücke aufnehmen, die seine Gäste später auch erleben werden, und sich in das Gesehene und Erlebte einfühlen.“ Rueben und Marco genießen es, wenn solche Projekte in ihren Computern entstehen. Und außerdem ist es toll, bei Faber zu arbeiten; nicht nur wegen der Verfügbarkeit von moderner Hard- und Software, die für ihre Arbeit unerlässlich ist. „Wir bekommen viel kreativen Spielraum und sind auch an der Entwicklung zahlreicher kreativer Konzepte beteiligt, sowohl von Auftraggebern als auch für unsere eigene Firma.“ Nein, das hätte sich keiner von ihnen vorstellen können, als sie noch auf der Suche nach ihren beruflichen Zielen waren. Tja, wie auch immer, die kreative Ader hat sich bei beiden jedenfalls durchgesetzt.
Marco Blomsma en Rueben van der Peet